AERSW-Weblogo   Unsere Schule erhielt
 das BORIS-Berufswahl-Siegel verliehen.

Hier ein Auszug aus der Laudatio von Fr. Dr. Köberle zur Verleihung des BORIS-Siegels am 23.6.2010 in der IHK Ulm.
... Um es gleich vorweg zu sagen, das Bildungsangebot der Albert-Einstein-Realschule im Bereich Berufsorientierung ist vielfältig und bietet eine Menge Impulse und Lernerfahrungen für circa 120 Schülerinnen und Schüler pro Klassenstufe. Die Aufgabe, für jeden Schüler und jede Schülerin ein individuelles Curriculum zu schmieden, welches dem jeweiligen persönlichen Bildungsstand entspricht, diese Aufgabe wird an dieser Schule gemeistert. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Kooperationspartnern aus weiterbildenden Institutionen, sowie der Kontakt zu verschiedenen Partnern aus der Wirtschaft ist eine Stärke der Schule. Die intensive Begleitung der Schülerinnen und Schüler von verschiedenen von Lehrerinnen und Lehrer über zwei Jahre hinweg haben wir als gute Leistung wahrgenommen.
Als Herr Six, Frau Hemminger und ich uns im Februar 2010 auf den Weg in die Albert- Einstein-Realschule machten, haben wir ein großes Schulzentrum vorgefunden.
Dort schaffen fast 2000 Menschen an verschiedenen Schulen zusammen. Die Albert-Einstein- Realschule ist großenteils 4- zügig und ist mit 625 Schülerinnen und Schülern eine recht große Schule. Die Schüler kommen aus dem Stadtgebiet Ulm, aber auch aus den ländlichen Gemeinden um Ulm herum. Viele Familien sind zugezogen, haben sich in den neu erschlossenen Siedlungen ein neues Zuhause aufgebaut. Die Schüler haben teilweise noch wenig Sozialkontakte.
An der Schule herrscht eine freundliche und persönliche Atmosphäre. Im Gespräch mit Herrn Schulrektor Volz und den Lehrerinnen Frau Schembri und Frau Maurus haben wir geprüft, welche Bedeutung die BORS-Bildungsangebote für die Schüler und Schülerinnen haben.
Wir haben besonderes Augenmerk darauf gelegt, was die Schule neben den curricular vorgeschriebenen BORS-Aktivitäten wie dem WVR-Projekt in Klasse 8, dem Einüben von Bewerbungsschreiben, dem einwöchigen Praktikum in Klasse 9 den Schülern bietet. Wir haben vieles kennengelernt:
Die Schule hat mit der Unternehmensberatung Dr. Horn und der Akademie für
Gesundheitsberufe eine Kooperationsvereinbarungen. Darin haben sich die Partner auf langfristige Kooperationen verständigt.
Beispiel: Kooperation mit der Akademie für Gesundheitsberufe
Diese wirkt sich auf die Unterrichtsinhalte in MUM, EWG und NWA aus. Alle Schüler der Klassenstufe 8 und der Klassenstufe 9 verbringen einen Vormittag in der Akademie für Gesundheitsberufe am Universitätsklinikum Ulm. Die Akademie bietet 9 Themenschwerpunkte an, die je nach Neigung von den Schülern besucht werden. (Bsp. Herz- Kreislaufsystem, Hämatologie, Mikrobiologie, das ungeborene Kind …) Einige Schüler können ihr BORS-Praktikum an der Akademie absolvieren.
Andere Beispiele:
• Jährlich gibt es Jugendbegleiterangebote der IHK für circa 15 Schülerinnen und
Schüler
• Es besteht die Möglichkeit der Teilnahme am Praxisparcours der Handwerkskammer
• die Valckenburgschule als weiterführende Schule bietet einen Schnuppertag an
• die Agentur für Arbeit besucht die Klasse 9, macht Einzelberatungen und informiert die Eltern.
Kurz über zwei Jahre kann jeder Schüler verschiedene BORS-Angebote wahrnehmen.

Ich habe selbst zwei Töchter an einer Realschule und erlebe, wie gerade in den oberen Klassen die verschiedenen Bildungsansprüche, die jedes Kind mitbringt, ein einheitliches klassenspezifisches Lernangebot nicht abgedeckt werden können. Da gibt es eine Anzahl von Schülern, die die allgemeine Hochschulreife anstreben, andere, die genau richtig für eine duale Ausbildung (Lehre) sind und wieder andere, die die dafür notwendige Ausbildungsreife einfach noch nicht aufweisen. Jedes Kind muss in diesen Jahren seinen Weg finden. Die Lehrenden stehen beratend zur Seite und fangen die Kinder auf, wenn sie stolpern. Das gelingt an der Albert-Einstein-Realschule in vorbildlicher Weise.

Im Gespräch mit den Lehrenden haben wir erfahren, dass das Thema BORS in verschiedene Fächer hineinreicht und nicht nur die BORS-Beauftragte oder die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, sondern auch die Lehrenden in MUM, Technik, EWG und NWA an einem
Strang ziehen. Im Gespräch mit den Lehrenden finden die Kinder sich im Ausbildungsdschungel zurecht und können Angebote wahrnehmen, die für sie richtig sind.

Lassen Sie mich noch ein Beispiel schildern: Wir alle kennen die Ulmer Bildungsmesse, die alle zwei Jahre stattfindet. Begleitend dazu
gibt es didaktisches Material im Internet. Die Lehrenden haben den dort abrufbaren Laufzettel verändert und den Schülern die Aufgabe gestellt, Neigungsgruppen zu bilden, einen eigenen Laufzettel zu erstellen, mit Fragen zu versehen und dann gezielt die Informationsstände aufzusuchen und Antworten auf ihre Fragen zu suchen. Diese Exkursion in die Berufswelt wurde im Unterricht anhand von kurzen Ergebnisreferaten pro Gruppe
nachbereitet. Wir haben mit verschiedenen Schülerinnen und Schülern gesprochen und uns versichert, dass dieses Konzept der Förderung von Eigenverantwortung aufgeht. Auch die Zahlen der Absolventen belegen dies. Denn 98 von 100 Schulabgängern bekommen einen Anschluss
nach der 10. Klasse.

Wir wissen nicht, ob es die freundliche und wohlwollende Führung des Kollegiums durch Herrn Volz, die Eigeninitiativen der Lehrenden alle voran Frau Schembri oder die Verankerung dieses breiten BORS-Programms im Evaluationsprozess der Schule und im Leitbild ist. Wahrscheinlich kommt eines zum anderen und dazu darf ich Sie, Herr Volz und Sie Frau Schembri und alle beteiligten weiteren Lehrkräfte im Namen unseres Jurorenteams herzlich beglückwünschen.