Dort
schaffen fast 2000 Menschen an verschiedenen Schulen zusammen. Die Albert-Einstein-
Realschule ist großenteils 4- zügig und ist mit 625 Schülerinnen und Schülern eine recht
große Schule. Die Schüler kommen aus dem Stadtgebiet Ulm, aber auch aus den ländlichen Gemeinden um
Ulm herum. Viele Familien sind zugezogen, haben sich in den neu erschlossenen Siedlungen
ein neues Zuhause aufgebaut. Die Schüler haben teilweise noch wenig Sozialkontakte.
An der Schule herrscht eine freundliche und persönliche Atmosphäre. Im Gespräch mit
Herrn Schulrektor Volz und den Lehrerinnen Frau Schembri und Frau Maurus haben wir
geprüft, welche Bedeutung die BORS-Bildungsangebote für die Schüler und Schülerinnen
haben.
Wir haben besonderes Augenmerk darauf gelegt, was die Schule neben den curricular
vorgeschriebenen BORS-Aktivitäten wie dem WVR-Projekt in Klasse 8, dem Einüben von
Bewerbungsschreiben, dem einwöchigen Praktikum in Klasse 9 den Schülern bietet. Wir
haben vieles kennengelernt:
Die Schule hat mit der Unternehmensberatung Dr. Horn und der Akademie für
Gesundheitsberufe eine Kooperationsvereinbarungen. Darin haben sich die Partner auf
langfristige Kooperationen verständigt.
Beispiel: Kooperation mit der Akademie für Gesundheitsberufe
Diese wirkt sich auf die Unterrichtsinhalte in MUM, EWG und NWA aus. Alle Schüler der
Klassenstufe 8 und der Klassenstufe 9 verbringen einen Vormittag in der Akademie für
Gesundheitsberufe am Universitätsklinikum Ulm. Die Akademie bietet 9
Themenschwerpunkte an, die je nach Neigung von den Schülern besucht werden. (Bsp. Herz-
Kreislaufsystem, Hämatologie, Mikrobiologie, das ungeborene Kind …) Einige Schüler können
ihr BORS-Praktikum an der Akademie absolvieren.
Andere Beispiele:
• Jährlich gibt es Jugendbegleiterangebote der IHK für circa 15 Schülerinnen und
Schüler
• Es besteht die Möglichkeit der Teilnahme am Praxisparcours der Handwerkskammer
• die Valckenburgschule als weiterführende Schule bietet einen Schnuppertag an
• die Agentur für Arbeit besucht die Klasse 9, macht Einzelberatungen und informiert
die Eltern.
Kurz über zwei Jahre kann jeder Schüler verschiedene BORS-Angebote wahrnehmen. |
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Ich habe selbst zwei Töchter an einer Realschule und erlebe, wie gerade in den oberen
Klassen die verschiedenen Bildungsansprüche, die jedes Kind mitbringt, ein einheitliches
klassenspezifisches Lernangebot nicht abgedeckt werden können. Da gibt es eine Anzahl von
Schülern, die die allgemeine Hochschulreife anstreben, andere, die genau richtig für eine
duale Ausbildung (Lehre) sind und wieder andere, die die dafür notwendige Ausbildungsreife
einfach noch nicht aufweisen. Jedes Kind muss in diesen Jahren seinen Weg finden. Die
Lehrenden stehen beratend zur Seite und fangen die Kinder auf, wenn sie stolpern. Das
gelingt an der Albert-Einstein-Realschule in vorbildlicher Weise.
Im Gespräch mit den Lehrenden haben wir erfahren, dass das Thema BORS in verschiedene
Fächer hineinreicht und nicht nur die BORS-Beauftragte oder die Klassenlehrerinnen und
Klassenlehrer, sondern auch die Lehrenden in MUM, Technik, EWG und NWA an einem
Strang ziehen. Im Gespräch mit den Lehrenden finden die Kinder sich im
Ausbildungsdschungel zurecht und können Angebote wahrnehmen, die für sie richtig sind.
Lassen Sie mich noch ein Beispiel schildern: Wir alle kennen die Ulmer Bildungsmesse, die alle zwei Jahre stattfindet. Begleitend dazu
gibt es didaktisches Material im Internet. Die Lehrenden haben den dort abrufbaren
Laufzettel verändert und den Schülern die Aufgabe gestellt, Neigungsgruppen zu bilden,
einen eigenen Laufzettel zu erstellen, mit Fragen zu versehen und dann gezielt die
Informationsstände aufzusuchen und Antworten auf ihre Fragen zu suchen. Diese Exkursion
in die Berufswelt wurde im Unterricht anhand von kurzen Ergebnisreferaten pro Gruppe
nachbereitet. Wir haben mit verschiedenen Schülerinnen und Schülern gesprochen und uns versichert,
dass dieses Konzept der Förderung von Eigenverantwortung aufgeht. Auch die Zahlen der
Absolventen belegen dies. Denn 98 von 100 Schulabgängern bekommen einen Anschluss
nach der 10. Klasse.
Wir wissen nicht, ob es die freundliche und wohlwollende Führung des Kollegiums durch
Herrn Volz, die Eigeninitiativen der Lehrenden alle voran Frau Schembri oder die
Verankerung dieses breiten BORS-Programms im Evaluationsprozess der Schule und im
Leitbild ist. Wahrscheinlich kommt eines zum anderen und dazu darf ich Sie, Herr Volz und
Sie Frau Schembri und alle beteiligten weiteren Lehrkräfte im Namen unseres Jurorenteams
herzlich beglückwünschen.
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