AERS-Weblogo Vortrag von Prof. Manfred Spitzer
am 12. Februar 07 im Sozialzentrum

Prof Spitzer  Vorsicht Bildschirm
 - Auswirkungen der Neuen Medien auf das Lernverhalten 
Eindringliches Plädoyer gegen den hohen Bildschirmkonsum von Kindern und Jugendlichen
Manfred Spitzer gilt als einer der populärsten Hirnforscher Deutschlands. Er beschieb in seinem Vortrag drastisch, wie sich Fernsehen, Video- und Computerspiele, Gameboy und stundenlanges Surfen im Internet auf die Entwicklung von Kindern auswirken.
Beim Vortrag von Prof. Manfred Spitzer im vollen Sozialzentrum Wiblingen konnte man eine Stecknadel fallen hören. So interessiert und gespannt lauschten die Eltern unserer Schule den Ausführungen des Professors. Sehr eindrucksvoll beschrieb Spitzer die Auswirkungen eines übermäßigen Fernsehkonsums auf die kindliche Entwicklung und erklärte seinen Zuhörern dabei auch noch die Funktion des Gehirns. Nicht nur die Entwicklung des Gehirns wird sehr negativ beeinflusst, fernsehen macht auch dick und stellt somit für die Kinder ein echtes Gesundheitsrisiko dar. Kinder, die viel vor dem Fernseher sitzen, bewegen sich viel zu wenig.  Wer seinem Kleinkind Gutes tun will liest ihm vor, denn nur durch Zuwendung und durch die reale Sprache erhält das Kind die Reize, die in seinem Gehirn positive Spuren hinterlassen. Durch viele unterschiedliche Erfahrungen im frühen Alter entstehen viele deutliche Gedächtnisspuren, die das weitere Leben bestimmen. Die schönste Tiersendung und auch die beste Kindersendung können dies nicht leisten und sind für die Kinder eher langweilige „Einstiegsdrogen“.
Dabei hält Spitzer fernsehen umso schädlicher, je jünger die Zuschauer sind. Kinder, die im Kindergartenalter viel fernsehen haben später schlechtere schulische Leistungen. Auch den Einsatz des Computers im Kindergarten lehnt Spitzer ab. Gewaltdarstellungen im Fernsehen und Gewalt bei Computerspielen beeinflussen Kinder und Jugendliche sehr viel mehr als Erwachsene, weil sie zwischen Realität und Phantasie nur schwer unterscheiden können. In Computerspielen wird Gewalt trainiert und belohnt. In den jungen Gehirnen hinterlässt dies Spuren die das Verhalten beeinflussen und die Aggressivität verstärken.
An die Eltern gibt Spitzer den Appell: Fernseher gehören nicht ins Kinderzimmer.

19.2.07 Jürgen Volz