Sozialpraktikum der Klasse 9d - Einblicke in eine andere Welt
Die Klasse 9d der Realschule Wiblingen hat ein einwöchiges Praktikum in der Zeit vom 30.März bis zum 4.April 03 in verschiedenen sozialen Einrichtungen absolviert. Die Idee, das Projekt umzusetzen, hatte Frau Müller. In Zusammenarbeit mit Herrn Schwenkedel und dem Schulleiter Herrn Volz ist es ihr gelungen, uns dieses Praktikum zu ermöglichen.
Jeder von uns durfte sich für einen der vorgegebenen Plätze eintragen. Entweder im Sankt Anna-Stift, Seniorenstift Elisa, im Wiblinger Tannenhof, in der Behindertenwerkstätte Senden oder Neu-Ulm in der Lebenshilfe, im integrativen Kindergarten St. Elisabeth in Söflingen oder in der Langzeiteinrichtung für Psychiatrieerfahrene in Neu-Ulm.
Als Vorbereitung für unsere große Aufgabe besuchten wir für einen ganzen Tag Frau Kotsch-Berchtold von der Ulmer Caritas. Sie organisiert inzwischen schon seit zwei Jahren Begegnungen zwischen Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten. Wir lernten bei ihr den Umgang mit Behinderten kennen und bekamen von ihr auch viele andere Informationen, die uns auf unsere Praktikantenzeit vorbereitet haben.
Dann waren wir also startklar für den "Einblick in eine andere Welt".

Jeder von uns hat den ersten Tag mit einem mulmigen Gefühl im Magen begonnen. Was würde auf uns zukommen? Wie würden die Menschen uns empfangen? Soll ich da wirklich hingehen? Diese ganzen Fragen haben sich spätestens am Ende des ersten Tages geklärt, denn da hat man die ganzen Vorurteile und Ängste überwunden und konnte den zweiten Tag mit viel Spaß und ohne Zweifel, ob es das Richtige ist, beginnen.
Bei der Arbeit mit psychisch Kranken waren zwei Plätze zu vergeben. Wir durften bei der Ergotherapie mitwirken (spielen, Essen zubereiten, bei den Arbeitsgruppen helfen, gemeinsam zu Mittag essen). Im Elisa haben drei von uns Betten gemacht, haben die Leute gefüttert und mit ihnen gespielt. In den Werkstätten der Lebenshilfe sind wir den Behinderten zur Hand gegangen und haben geprüft, ob die Waren ordnungsgemäß abgepackt waren. Im integrativen Kindergarten wurde beim Zubereiten des Essens und bei der Betreuung der Kinder geholfen.
Am Montag darauf ist jeder Einzelne von uns mit vielen neuen Erfahrungen aus der sozialen Woche in den Schulalltag zurückgekehrt. Wir sind uns darüber einig, dass wir viel mitnehmen könnten und jetzt anders über psychisch Kranke, alte Menschen und Behinderte denken. Wir haben gelernt, dass diese Menschen nicht viel anders sind als wir und sich viele über unsere Hilfe gefreut haben. Und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man in einer einzigen Woche mit viel Engagement Menschen eine kleine Freude bereiten kann.
Darum können wir jedem empfehlen, diese Chance zu nutzen. Ihr werdet sehr viel dazulernen und vielleicht macht euch die Arbeit dann auch so viel Spaß wie einigen von uns und und ihr macht ehrenamtlich weiter.
Susann Schuster, 9d