Der große Schwörbrief von 1397.
Die Stadtverfassung bis zu Kaiser Karl V.

Mit dem Schwörbrief befreite  sich die Stadt von einem langen Konflikt zwischen den Städten. Zünftische Handwerker, Händler und Gewerbetreibende erhielten nun eine soziale Ratsmehrheit gegenüber den Patrizieren. Der kleine Rat bestand bereits zuvor. Er wurde aus

gebildet. Neu dazu trat jetzt der Große Rat mit 10 Patriziern und 30 Zunftmeistern. Die Zunftdelegierten beider Räte und der Altbürgermeister besaßen aktives Wahlrecht zur jährlichen Bürgermeisterwahl und zur Neuwahl, bei der ebenfalls jährlich die Hälfte der patrizischen Fraktion wechselte. Der Bürgermeister kam bis Ende der Reichstadtzeit trationeller Weise aus dem Kreis der Ulmer Patrizier. Diese konnten sich ihrer Aufgabe vollständig widmen, da sie keinem Gewerbe oder Handwerk nachgingen. Durch den Schwörbrief wurden die Steuern für die Patrizier eingeführt. Diese neue Verfassung sicherte Ulm im Verlauf des 15. Jahrhunderts eine politische und wirtschaftliche Führungsposition im Südwesten Deutschlands. Die Blütezeit endete im 15. Jahrhundert. Die benachbarte Reichstadt Augsburg gewann durch moderne, wenn auch risikoreichen Handels-und Finanzgeschäfte die Führung der Region.

Julia Füller, Birgit Remmele und Melanie Löffler