Warum ist der Metzgerturm krumm?

Der schiefe Turm von Ulm weist bei einer Höhe von 36,1m
auf seiner Gesamthöhe eine Neigung der Turmachse von 2,05m auf.

Der Sage zufolge hatten die Ulmer Metzger in Notzzeiten die Würste zu klein und die Preise zu hoch gestaltet. Deswegen wurden sie in diesen Turm gesperrt. Als der Bürgermeister die Todesstrafe androhte sprangen sie vor Schreck mit ihrer ganzen Körperfülle in die Nordwest-Ecke. Seitdem ist der Turm schief.

Die Wirklichkeit ist anders. Zur Donau hin ist der Turm auf der alten Stadtmauer errichtet. Die Nordpfeiler wurden auf Hölzern errichtet. Einem Tannen-Wurzelstock in der Nordwestecke, wohin der Turm am stärksten geneigt ist und einem Eichenstamm an der Nordostecke. Diese Hölzer sind aufgrund der Senkung des Wasserspiegels der Donau verfault. Später wurden sie durch Beton-Fundamente ersetzt. Durch diese Erneuerung wurde der Absenkungsprozess weitgehend gestoppt. Seither hat sich der Turm nur gute 5cm nach Westen  weitergeneigt.

Julia Füller, Birgit Remmele und Melanie Löffler