AERS-Weblogo2  Spuren zu Albert-Einstein in Ulm:    zu unserer Einstein-Seite


Bilder und Texte Dieter Welz, AE-RSW    Ganzseite zum AusdruckenGanzseite zum Ausdrucken
[ 1 ] Geburtshaus (Bahnhofstraße 20), Gedenktafel und Denkmal.
[ 2 ] "Einsteinfenster" im Ulmer Münster
[ 3 ] Einsteinhaus mit Dauerausstellung zu Albert Einstein
[ 4 ] Einstein-Brunnen beim Zeughaus
[ 5 ] Einsteinspatz vor dem Kindergarten Adlerbastei 3
[ 6 ] "Engländer" am Weinhof und ehemelige Ulmer Synagoge
[ 7 ] Einsteinstraße im Stadtteil Söflingen
Die Spuren zu Albert Einstein in Ulm kann man zu Fuß im Rahmen eines Spaziergangs in der hier genannten Reihenfolge [1] bis [6] finden.
Man beginnt an der Stadt-Seite der Rolltreppe der Unterführung der Bahnhofstraße (Straßenbahn Linie 1) und steht damit bereits vor dem ehemaligen Geburtshaus. Die Hirschstraße führt zum Ulmer Münster. Danach arbeiten man sich durch die Gassen der Ulmer Altstadt zum Kornhaus durch. Daneben steht das Einsteinhaus der Volkshochschule mit der Dauerausstellung im 1. OG (nur an Werktagen geöffnet). Das Zeughaus findet man nach dem Überqueren der Frauenstraße in östlicher Richtung und daneben den Einsteinbrunnen. Von dort aus geht man in südlicher Richtung bis zur Donau (Adlerbastion / der Absprungschanze des Schneiders von Ulm), bleibt aber oberhalb des Uferwegs, und kommt dann später auf die Stadtmauer. Den Weinhof findet man etwas höher liegend, wenn man von der Stadtmauer aus durch den schiefen Turm (Mezgerturm) zum Rathaus geht, dann links abbiegt und nach etwa 300m rechts abbiegt.
 
 [ 1 ] Geburtshaus von Albert Einstein, Gedenktafel und Einstein-Denkmal

Geburtshaus im
damaligen Zustand
(vor 1944)

Bahnhofstraße 20
Aufnahme von 2005
Albert Einstein wurde am 14.3.1879 um 11:30 Uhr in Ulm geboren. Sein Geburtshaus lag nur wenige Schritte vom Ulmer Bahnhof entfernt und wurde im Dezember 1944 bei einem Luftangriff zerstört. Als man ihm ein Bild seines zerstörten Geburtshauses zukommen ließ, antwortete er: Die Zeit hat ihm noch erheblich ärger mitgespielt als mir.
An der Stelle des Geburtshauses befindet sich heute eine Gedenktafel aus Bronze, die 1982 von der Calcutta Art Society gestiftet wurde.
Daneben befindet sich seit 1982 das Einstein-Denkmal des Künstlers Max Bill, dem Gründungsrektor der ehemaligen Hochschule für Gestaltung (HfG).

Gedenkplakette
vor dem ehemaligen
Geburtshaus

Einstein-Denkmal
von Max Bill (HfG)
Jeweils 12 stehende Steinquader symbolisieren die Tagstunden, und die 12 liegenden Quader die Nachtstunden des Tages. Einstein-Zitat zu seinem Geburtshaus: "Zum Geborenwerden ist das Haus recht hübsch; denn bei dieser Gelegenheit hat man noch keine so großen ästhetischen Bedürfnisse, sondern man brüllt seine Lieben zunächst einmal an, ohne sich viel um Gründe und Umstände zu kümmern."
... zu seiner Geburtsstadt: "Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigartiges an wie die Herkunft von der leiblichen Mutter."
 [ 2 ] "Einstein-Fenster" im Ulmer Münster
Im Jahre 1985 wurde im Ulmer Münster das neue"Glasfenster der Verheißung" von Valentin Feuerstein eingebaut. Es wurde vom Münsterbauverein Ulm gestiftet und befindet sich direkt nach dem Eingang auf der rechten Seite.
Es stellt unter anderem den Kosmos und den Urknall dar, die Naturwissenschaftler Kopernikus, Kepler, Galilei, Einstein sowie die Formeln E=mc2 (Einsteins Relativitätstheorie)
und s=1/2gt2 (Newtons Fallgesetz).
Weblink zur ev. Münstergemeinde Ulm
 [ 3 ] Einsteinhaus mit Dauerausstellung zu Albert Einstein

Im Einstein-Haus am Kornhausplatz ist die Ulmer Volkshochschule untergebracht. Der Tod von Albert Einstein gab den Ausschlag für die spätere Namensgebung dieses Hauses nach der Fertigstellung im Jahre 1968 als Haus, "in dem Wissen zur Unabhängigkeit erzieht". Das engagierte Eintreten Albert Einsteins für die individuelle Freiheit, den Weltfrieden und für die Menschlichkeit sollte zum Vorbild der VH-Ulm werden.
Im 1.OG befindet sich eine Dokumentation mit Bildern aus dem Leben von Albert Einstein
(geöffnet Mo. bis Fr. 8:00 bis 22:00 Uhr und Sa. 9:00 bis 15:00 Uhr.)
  Weblink zur VH-Ulm

 

 [ 4 ] Einstein-Brunnen beim Zeughaus
Der Ulmer Einsteinbrunnen beim Zeughaus ist eine Bronzeguss-Plastik des Bildhauers Jürgen Goertz aus Sinsheim. Er besteht aus folgenden drei Elementen:
  1. er untere "Raketenstumpf" steht für die Eroberung des Alls, Technik und die atomare Bedrohung.
  2. Das darüberliegende Schneckengehäuse steht für Natur, Weisheit und Skepsis gegenüber dem Beherrschen der Technik.
  3.  Aus diesem Schneckenhaus ragt der Kopf von Albert Einstein mit schelmischen Augen und spöttisch herausgestreckter Zunge.
Anmerkung: Das wohl bekannteste Bild von Albert Einstein mit herausgestreckter Zunge wurde in Princeton an Einsteins 72. Geburtstag von einem Pressefotografen aufgenommen. Einstein wurde, obwohl er schon im Auto saß, immer wieder von Reportern und Fotografen bedrängt. Man ließ nicht von ihm ab und er soll gerufen haben: "That’s enough, that’s enough!" Als er dann auch noch um eine Geburtstagspose gebeten wurde, streckte er seinen "Verfolgern" die Zunge heraus.
 [ 5 ] Einstein-Spatz vor dem Kindergarten Adlerbastei 3
Im Jahre 2001 überkam das Ulmer Stadtgebiet die "Spatzen-Invasion". Um Geld für die Rettung des südlichen Chorturmes des Münsters zu sammeln wurden 270 Spatzenskulpturen von verschiedenen Künstlern bemalt. Von Mai bis November 2001 belebten diese bunt gestalteten Kunststoffvögel die Innenstädte von Ulm und Neu-Ulm. Im November 2001 konnten sich die Ulmer und Neu-Ulmer ihren Lieblingsspatz dann ersteigern.
Der Einsteinspatz von Fred Ayer Standort stand zunächst am Judenhof und hat dann auf dem Gelände des evangelischen Kindergartens in der Adlerbastei 3 seine Heimat gefunden. Bei einem Spaziergang auf der Stadtmauer am Donauufer kann man ihn dort sehen.
 [ 6 ] Engländer" am Weinhof und ehemelige Ulmer Synagoge
Im Haus "Zum Engländer" am Weinhof 19 hatte seit 1865 die Bettfedernhandlung "Israel & Levi" ihren Geschäftsbetrieb. Hermann Einstein, der Vater von Alberts Einstein, war bis 1880 an dieser Firma beteiligt. Albert Einsteins Grossmutter Helene wohnte im 1. OG dieses Hauses von von ca. 1870 bis 1880. Der kleine Albert Einstein soll sich hier im Babyalter öfters aufgehalten haben. 1749 befand sich hier die Herberge "Zum König von England", weshalb das Haus im Volksmund der "Engländer" genannt wurde.
Die Ulmer Synagoge stand seit 1873 auf dem Gelände der heutigen Sparkasse beim Weinhof. Albert Einstein wurde durch seine Geburt Mitglied dieser jüdischen Gemeinde. In der Kristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde diese Synagoge angezündet und geplündert. Von den damals 530 Ulmer Juden wanderten bis 1941 insgesamt 169 nach den USA, 55 nach Palästina und 49 nach England aus. Der Rest wurde vertrieben. Viele davon ins Getto Theresienstadt.
Quelle: Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".

Gedenktafel am Standort
der einstigen Ulmer Synagoge
am Gebäude der Sparkasse Ulm
am Weinhof
 [ 7 ] Einsteinstraße im Stadtteil Söflingen
Als man in Ulm 1920 auf die wissenschaftlichen Leistungen Albert Einsteins aufmerksam geworden war, wollte man den berühmten Physiker und Sohn der Stadt ehren. So wurde 1922 beschlossen, eine neu angelegte Straße Einsteinstraße zu nennen. Diese wurde im nationalsozialistischen Deutschland dann in Fichtestraße (Johann Gottlieb Fichte) umbenannt, 1945 dann aber wieder in Einsteinstraße umbenannt. Zu seinem 50. Geburtstag erfuhr Einstein in einem Glückwunschschreiben des damaligen Bürgermeisters, dass die Stadt Ulm ihm zu Ehren eine Straße benannt habe. Zitat aus seinem Dankschreiben: Von der nach mir benannten Strasse habe ich schon gehört. Mein tröstlicher Gedanke war, dass ich ja nicht verantwortlich sei, was darin geschieht.  (dwu 7.1.07)